PRÄG ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN: Ein Energieaudit senkt Energiekosten und verbessert die Nachhaltigkeit

Strategischer Klimaschutz am Beispiel Früchte Frick in Sonthofen/Allgäu

Sonthofen, März 2024. Treibhausgase (THG) gelten bekanntlich als Hauptursache für den globalen Temperaturanstieg und ihre Reduktion als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Der Gesetzgeber hat deshalb ein im EDL-G geregeltes Energieaudit ins Leben gerufen. Dabei wird zwischen einem verpflichtenden Energieaudit nach DIN EN 16247-1 für Großunternehmen und dem freiwilligen für den Mittelstand unterschieden. Für die freiwillige Variante, die bis zur Haushaltssperre im November 2023 noch bis zu 80 Prozent gefördert wurde, hat sich das in Sonthofen ansässige Unternehmen Früchte Frick Trautmann e.K. entschieden, welches sich dadurch seit 2022 der Nachhaltigkeit verschrieben hat.

Seither arbeitet es darüber hinaus sukzessive daran, seine THG-Bilanz zu verbessern. Im Zuge dessen hat es sich einem freiwilligen Monitoring für das Bezugsjahr 2022 unterzogen, mit dem Ziel, bis 2030 zehn Prozent der ermittelten Emissionen durch die im Audit sowie der THG-Bilanz empfohlenen Maßnahmen einzusparen. Als kompetenten Partner hat sich Früchte Frick für den Energiedienstleister Präg mit Sitz in Kempten (Allgäu) für ein Energieaudit mit anschließender CCF-Ermittlung entschieden, welches im Laufe von drei Monaten erstellt wurde.

Energieverbrauch durch zielgenaue Sparmaßnahmen drosseln

Die Aufgabe von Jakob Zörlaut, Leitender Energieeffizienzberater und Klimamanagementbeauftragter, war, den energetischen Ist-Zustand von Früchte Frick zu erfassen und zu analysieren, die wesentlichen Energieverbrauche zu identifizieren, Energiesparmaßnahmen zu ermitteln sowie eine umsetzungsorientierte, wirtschaftliche und energetische Bewertung von Energiesparmaßnahmen auszuarbeiten. Durch die Wirtschaftlichkeitsberechnung der empfohlenen Einsparungen und Maßnahmen kann das Unternehmen auf einen Blick erkennen, welche Investitionen sich auch rechnen. Das Energieaudit schont also am Ende nicht nur Umwelt und Klima, sondern mindestens langfristig auch die Finanzen.

Schrittweise zur Klimastrategie

Die im Schulterschluss zwischen Präg und Früchte Frick ausgearbeitete Klimastrategie im Zuge der Treibhausgas-Bilanz erfolgte in mehreren Schritten. Nach Ermittlung der Emissionsmengen, wurden Einsparpotentiale formuliert und mit der Investitionsplanung abgeglichen. Unter Berücksichtigung bereits umgesetzter Maßnahmen hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, nicht nur die Gesamtemissionsmenge von CO2 gegenüber dem Basisjahr 2022 um zehn Prozent zu reduzieren. Der Fokus soll auch auf der potenziellen Optimierung des Gesamtenergieverbrauchs gerichtet werden. Es wurde eine Klimastrategie entwickelt, die jährliche Einsparungen von rund 100.000 KWh und 35,8 Tonnen CO2 ermöglichen. Soweit erforderlich werden Kompensationen in Klimaschutzprojekte mit Gold Standard durch den Präg-Klimafonds u.a. in Indien, Nigeria und der Türkei geleistet.

Auszüge von Maßnahmenbeispielen

Die Analyse des Corporate Carbon Footprint zeigt, dass 60,2 Prozent der Emissionen in Scope 1 (siehe Infokasten) vor allem durch den Fuhrpark und die Nutzung von Diesel entstehen. Deshalb soll eine stückweise Umrüstung der Fahrzeuge oder auch der Einsatz von E-Fuels die Emissionen künftig reduzieren. Gerade bei Lieferfahrzeugen wird die Umstellung auf andere Technologien anvisiert.
Da die komplette Lagerhalle ganzjährig gekühlt werden muss, liegt der Stromverbrauch entsprechend hoch. Stattliche 50,5 Prozent des von der eigenen PV-Anlage erzeugten Stromes konnte dank des Speichersystems im Betrachtungszeitraum zur Deckung des Eigenbedarfs genutzt werden. 2023 wurde der Speicher erweitert, was einen weiteren starken Rückgang des zukünftigen Stromzukaufs und eine höhere Autarkiequote bedeutet. Ein Gasbrennwertkessel deckt den Bedarf an Raumwärme sowie einen Teil des Warmwassers. Berechnungen haben gezeigt, dass noch genügend Leistungsvermögen frei ist, um die geplante Erweiterung an beheizbaren Räumen zu stemmen.
 

Scope 2 stellt mit lediglich 1,4 Tonnen CO2 den kleinsten Bereich und ist vor allem dem eingekauften Strom geschuldet. Einsparpotentiale sahen die Auditoren aber v.a. durch die Nutzung von Laptops statt PCs. 

Auf Scope 3 entfallen 38,3 Prozent der Gesamtemissionen, wobei es vor allem gilt, den größten Brocken, Abfall, zu minimieren. Pendlerwege der Mitarbeiter können ggf. durch Fahrgemeinschaften, Jobrad oder durch den Arbeitgeber geförderte Tickets für den öffentlichen Nahverkehr optimiert werden. Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Senkung von Emissionen leisten darüber hinaus sensibilisierte Mitarbeiter.

Info: Was bedeuten Scope 1-3

Bei der Emissionsermittlung wird normgerecht unterschieden zwischen
Scope 1 (THG-Emissionen, die direkt im Unternehmen anfallen, z.B. durch Heizkessel, Produktionsprozesse oder Fuhrpark);
Scope 2 (ausschließlich indirekte Emissionen, die für die Energiebereitstellung des Unternehmens entstehen);
Scope 3 (die übrigen Emissionen, die mit der Unternehmenstätigkeit in Zusammenhang stehen, wie z.B. durch Frachtunternehmen, Abfall oder auch Kraftstoffverbrauch auf dem Arbeitsweg von Mitarbeitern).
Die Berechnungsgrundlage der Emissionsfaktoren beziehen sich auf Datenbanken u.a. des Umweltbundesamtes oder des Bayerischen Landesamtes für Statistik, wobei auch Unsicherheitsfaktoren in die Berechnungen mit einfließen.  

 

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