Wallbox installieren – darauf sollten Sie achten

Sie haben eine Wallbox bestellt und freuen sich darauf Ihr Elektroauto zukünftig bequem zuhause zu laden? Einfach die Wallbox auspacken, an die Wandmonieren und fertig. Leider klappt es nicht ganz so einfach. Wir zeigen Ihnen worauf Sie bei der Installation Ihrer Ladestation achten müssen.

Falls Sie sich erst informieren möchten, finden Sie hier Wallboxen in unserem Angebot.

Zu den Wallboxen

Elektroauto laden: An der Steckdose oder über eine Wallbox

An sich ist es möglich, dass Sie Ihr E-Auto an einer haushaltsüblichen Steckdose laden. Davon raten wir Ihnen jedoch ab. Das Laden Ihres Elektroautos ist an einer Haushaltssteckdose nicht nur sehr langsam, sondern vor allem auch gefährlich. Mit der Installation einer Wallbox reduzieren Sie Risiken wie Kurzschlüsse oder Kabelbrände, da diese Ladestationen entgegen einer Steckdose für die Dauerbelastung ausgelegt sind.

Die Installation einer eigenen Ladestation bringt zudem weitere Vorteile:

  • Kürzere Ladezeiten
  • Keine Gefahr von Kabelbränden oder einem Kurzschluss
  • Bequem Tanken von zuhause aus
  • intelligente Steuerung des Ladevorgangs
  • Sollten Nachbarn Ihre Ladelösung ebenfalls nutzen wollen, können Sie sich Kosten teilen

Voraussetzungen für die Wallbox-Installation

In Deutschland gibt es verschiedene Voraussetzungen, die Sie bei der Installation Ihrer Wallbox beachten müssen.

Bis zu einer Ladeleistung von 12 kW benötigen Sie keine Genehmigung. Sollte Ihre Ladestation jedoch die Ladelistung von 12 kW überschreiten wird diese notwendig.

In Deutschland ist es notwendig, dass ein Fehlerschutzschalter eingebaut wird. Dadurch verhindern Sie, dass Rückstrom in das Stromnetz gelangt. Bei hochwertigen Wallboxen ist ein solcher FI-Schalter bereits eingebaut.

In Ihrem hauseigenen Sicherungskasten sollten Sie vorab prüfen, dass genügend Platz verfügbar ist. Hier kann Sie ein Elektroniker unterstützen und prüfen, ob genügend Platz für Sicherungsautomaten sowie einen eventuell notwendigen Schutzschalter ist. Gegebenenfalls kann es ansonsten notwendig sein den Sicherungskasten umzubauen.

Damit die Wallbox auch die volle Leistung an Ihr E-Auto abgeben kann, muss Ihr Hausanschluss an das öffentliche Stromnetz einen ausreichenden Hausanschlusswert besitzen. Ihr Stromanbieter kann diesen Wert anpassen, falls er zu niedrig ist. Die Verkabelung muss dazu nicht angepasst werden.

Als Hauseigentümer können Sie überall auf Ihrem Grundstück eine private Wallbox anbringen. Als Mieter benötigen Sie die Zustimmung Ihres Vermieters für die Platzierung einer eigenen Wallbox.

Die Wahl des passenden Orts

Der perfekte Ort für die Installation Ihrer Wallbox ist dort, wo Sie Ihr Elektroauto zu Hause abstellen. Falls Sie über eine Garage verfügen wäre dies vermutlich der einfachste Ort, für die Montage einer Wallbox. Ebenso eignen sich aber auch Carport oder offene Stellflächen zum Aufladen Ihres E-Autos.

Achten Sie bei der Installation am besten auch auf die Schutzklasse Ihrer Wallbox. Sollte diese nicht wasserdicht sein, ist ein entsprechend wassergeschützter Ort wichtig.

Sinnvollerweise installieren Sie die Ladestation letztendlich auf der Seite, auf der sich auch die Ladebuchse Ihres E-Autos befindet. Dabei ist wichtig, dass Ihre Ladestation sicher und fest montiert wird, bevor Sie sie in Betrieb nehmen. Die Tragfähigkeit der Wand sollte ebenfalls sichergestellt werden, wobei die meisten Ladestationen sehr leicht sind und  dies selten Probleme für Wände oder Putzuntergründe darstellt. Alternativ kann eine Wallbox auch auf eigenen Stelen montiert werden. Gerade bei Außenstellplätzen kommen diese häufig zum Einsatz.

Etwas kniffliger wird es, wenn die Installation an einem Ort ohne Stromanschluss erfolgen soll. Dieser muss dann zusätzlich gelegt werden und mit der Versorgung Ihres Hausverteilers abgestimmt werden. Gegebenenfalls muss dieser angepasst werden.

Empfehlung: Lassen Sie grundsätzlich Ihren Netzanschluss von einem Elektroinstallateur prüfen, bevor Sie sich für Ihre Ladestation entscheiden.

Welche Kosten fallen bei der Installation an

Die Preise für Wallboxen können je nach Modell und Hersteller variieren. In den meisten Fällen liegen diese Preise zwischen 400 € und 1.500 €. 

Zusätzlich zur Ladelösung kommen die Kosten der Installation zum Tragen. Dies hängen vom Aufwand der jeweiligen Installation ab.

Folgende Faktoren können sich auf die Kosten bei der Installation auswirken:

  • Art des Gebäudes (Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhaus)
  • Baujahr des Gebäudes (evtl. Modernisierungsmaßnahmen notwendig)
  • Entfernung zwischen Gebäude und Parkplatz (z.B. Tiefgarage, Stellplatz, ...)
  • Entfernung zwischen Verteilerkasten und Ladestation (wie viele Meter Kabel werden benötigt, müssen Leitungen innen oder außen, über- oder unterirdisch verlegt werden?)
  • Werden Wanddurchbrüche benötigt um Ladestation und Verteilerkasten zu verbinden
  • Montageart der Wallbox (innen, außen, Wand, Stele)

Wallbox installieren - der Fachmann machts

Die Montage der Wallbox darf lediglich von einem Fachmann erfolgen. Da für die Installation immer ein Starkstromanschluss notwendig ist, darf die Montage und Inbetriebnahme der Wallbox nicht durch Privatpersonen erfolgen. Dabei spielt es keine Rolle, welche fachliche Kompetenz diese aufweisen. Ein passendes Fachunternehmen finden Sie im Installateursverzeichnis Ihre Netzbetreibers, Sie können aber auch gerne direkt auf uns zukommen.

Wie wird eine Wallbox installiert?

Der Installationsprozess einer Ladestation läuft im Prinzip immer in den gleichen vier Schritten ab:

Schritt 1: Netzanschluss prüfen
Bevor Sie eine Ladestation installieren lassen, muss geprüft werden, ob Ihr Netzanschluss groß genug ist. Im Normalfall sollten hier keine Probleme auftreten. Bei sehr alten Häusern kann es jedoch vorkommen, das der Sicherungskasten zu klein ist.

Schritt 2: Anpassung des Verteilerkastens
Gibt es im Bereich Ihrer Ladestation noch keinen Starkstromanschluss, muss dieser vom Fachunternehmen neu gelegt werden. Wie oben bereits beschreiben muss dann auch die Versorgung Ihres Hausverteilerkastens angepasst werden.
Sollten neue Leitungen gelegt werden müssen, können Sie auf Wunsch auch einen Zwischenzähler installieren lassen. Dies ermöglicht es Ihnen zu messen, wie viel Strom Sie zum Laden verbrauchen.

Schritt 3: Leitung verlegen
Nachdem der Verteiler angepasst wurde kann der Wanddurchbruch erfolgen, um die Ladestation mit Strom zu versorgen. Alle notwendigen Wanddurchbrüche sind dabei nur so groß wie tatsächlich Platz für das Kabel benötigt wird.

Schritt 4: Montage
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen wurden, kann die Ladestation montiert werden. Die Wandladestation wird dabei entweder an die Wand geschraubt oder auf Stelen befestigt. Sollte ein Schutzschalter noch nicht vorhanden sein, wird auch dieser integriert. Besitzt die Ladestation eine integrierte DC-Fehlerstromerkennung, ist ein günstiger FI Typ A bereits ausreichend.

Nicht vergessen: Die Anmeldung beim Netzbetreiber

Die Anmeldung Ihrer Ladestation beim zuständigen Stromnetzbetreiber übernimmt im Regelfall Ihr Elektroinstallateur ohne zusätzliche Kosten. Die aktuelle Gesetzeslage verpflichtet diesen dazu, bei einer Wallbox bis einschließlich 12 kW, dem Netzbetreiber die Installation mitzuteilen, damit die Netzstabilität nicht gefährdet wird.

Dem Netzbetreiber fällt es dadurch leichter eine stabile Versorgung für alle Netzteilnehmer zu garantieren und mögliche Überlastungen zu vermieden. Bei einer Ladeleistung von über 12 kW benötigen Sie zudem wie bereits erwähnt eine Genehmigung. Der Netzbetreiber prüft dann, ob Ihr Hausanschluss und das Stromverteilnetz für diese Leistung geeignet ist.

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