UNTER STROM, ABER CLEVER

Was heißt denn eigentlich Smart Energy?

Ganz gleich wohin man schaut, die Welt wird elektrischer und smarter. E-Mobilität,  Hybridheizungen, Smart Home und vieles mehr hält Einzug in unseren Alltag  und über allem steht der Begriff „Smart Energy“, zu Deutsch: smarte oder auch intelligente Energie. Was es damit auf sich hat, erklärt uns der Leiter des Bereiches Smarte Energie & E-Mobilität bei PRÄG, Florian Meier.  

 

Interview | Christian Mörken

Der Begriff „Smart Energy“  taucht gerade überall auf. Was verbirgt sich dahinter?

 

Florian Meier: Wir haben Technologien, die Energie erzeugen, wie Photovoltaikanlagen. Dann gibt es Technologien, die Energie speichern, wie eben Batterien, und Technologien, die diese Energie nutzen, wie zum Beispiel das Elektroauto. Diese drei Bereiche müssen miteinander verknüpft und aufeinander abgestimmt werden. Das ist, vereinfacht ausgedrückt, „Smart Energy“.  

Inwieweit betrifft mich das als Privatperson oder auch Unternehmen?

Florian Meier: Das Ziel ist es ja, dass wir weltweit CO2 einsparen und dazu mehr Energie aus nachhaltigen Quellen wie Sonne oder Wind erzeugen. Dabei möchten wir unsere Lebensqualität, also unseren Komfort, erhalten. Das kann gelingen, indem wir mehr Energie dezentral, also direkt am Haus, erzeugen und gleichzeitig Energie optimaler nutzen. Es geht also darum, die Erzeugung und den Verbrauch von Energie so aufeinander abzustimmen, dass immer genug Energie vorhanden ist, sodass wir uns nicht einschränken müssen, aber eben auch nichts vergeudet wird. 

Können Sie das erläutern?

Nehmen wir ein einfaches Beispiel aus dem privaten Bereich: Eine Photovoltaikanlage produziert auch dann Strom, wenn man ihn nicht benötigt, z.B. wenn man bei der Arbeit ist. Nach bestehendem EEG können Sie in der Zeit den Strom zwar ins Netz einspeisen und bekommen diesen vergütet; besser wäre es aber, wenn Sie den Strom direkt nutzen, denn beim Einspeisen ins Netz geht immer Energie verloren. Ein intelligentes Zuhause, auch Smart Home genannt, kennt ihre Gewohnheiten und weiß zum Beispiel, wann sie nach Hause kommen oder welche Raumtemperatur sie wünschen. Durch die verknüpfte Wettervorhersage weiß das Smart Home, welche Temperatur es nachts gibt, nimmt vorausschauend Ihre Hybridheizung schon am Tag mit dem überschüssigen Photovoltaik-Strom in Betrieb und speichert die damit gewonnene Wärmeenergie in Ihrem Wärmespeicher. Auch eine Zwischenspeicherung in einem Batteriespeicher könnte von Vorteil sein – das wägt aber die Smart Home Steuerung ab. 

Und dann kommt noch die Elektromobilität hinzu, wie kann diese integriert werden?

Das E-Auto könnte zukünftig im smarten Heim Stromverbraucher und -speicher zugleich sein. Es kann PV-Strom aufnehmen und sogar wieder abgeben, falls Strom an anderer Stelle knapp sein sollte. Dabei kommt eine zusätzliche Komponente der smarten Energiewelt hinzu: das Lastmanagement. Darunter versteht man eine aktive Steuerung des Stromverbrauchs. Denn als größerer Verbraucher darf ein E-Auto den Netzanschluss nicht überlasten.

Es geht also darum, die Energie möglichst  effizient zu verteilen?

Ja. Nehmen wir die Tiefgarage in einem Mehrfamilienhaus oder den Firmenparkplatz. In ein paar Jahren stehen dort wahrscheinlich mehrere E-Autos. Werden sie alle gleichzeitig geladen, kann das den Stromanschluss des Gebäudes oder des Firmengeländes überfordern. Das heißt: Auch hier muss die Stromverteilung an die bestehende Infrastruktur angepasst werden. Das kann man mit einem dynamischen Lademanagement lösen. Dieses überprüft ständig die aktuelle Last am gesamten Gebäudeanschluss und vergibt dann je nach hinterlegter Priorität die noch freie Kapazität an die angeschlossenen Elektrofahrzeuge. Als Energiedienstleister können wir diesen Strom dem jeweiligen Fahrzeug oder Fahrzeugeigner zuweisen und – wenn gewünscht – auch abrechnen. All das kann unter dem Begriff Smart Energy gesehen werden. 

Und wenn ich kein Hauseigentümer bin, wie kann ich hier von Smarter Energie profitieren? 

Unter dem Begriff Mieterstrom können Hausgemeinschaften auf ihren Dächern PV-Anlagen installieren lassen. Diese liefern dann einen Teil des Stroms für die Bewohner. 

Welchen Nutzen habe ich als Mieter davon?

Zuallererst den, dass die Stromkosten für diesen 100 % regenerativen Strom um ca. 10-15% sinken. Anders als beim Strombezug aus dem Netz entfallen beim Mieterstrom einige Kostenbestandteile wie Netzentgelte, netzseitige Umlagen, Stromsteuer und Konzessionsabgaben. Für die Mieter entstehen keine zusätzlichen Kosten, denn die PV-Anlage bleibt im Eigentum des Betreibers – das kann der Vermieter oder auch PRÄG sein. Das Schöne für die Mieter: Sie sind aktiv an der Energiewende beteiligt und können als Mieter einen Beitrag für die Umwelt leisten. 

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